Firma in einer Dubai Free Zone gründen
Wenn man eine Firma in Dubai gründen möchte, muss man unterscheiden, ob sie sich im Kerngebiet der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) befinden soll, oder in einer Dubai Free Zone. Denn abgesehen von steuerlichen und anderen Besonderheiten weicht auch die Gründung einer Firma in einer Dubai Free Zone vom übrigen Kerngebiet der VAE ab. Zwar ist die Gründung in beiden Fällen in vielen Aspekte sehr ähnlich. Unter anderem das Erfordernis einer Unbedenklichkeitsbescheinigung (Initial Approval) ist hierbei wichtig. Sie ist die Voretappe auf dem Weg zur Firmengründung. Dennoch ist das Verfahren zur Gründung von Unternehmen in einer Dubai Free Zone relativ rasch möglich. Zum Teil hängt dies auch damit zusammen, dass die Gründung einer Dubai Free Zone ohne einige der Zwischenschritte zur Gründung einer regulären Firma in den VAE auskommt. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch darin, dass zur Gründung einer Dubai Free Zone-Firma nur drei Rechtsformen vorgesehen sind.
Unser Video: Dubai LLC in den VAE gründen
In diesem Video erklären wir, was eine Dubai LLC ist und welche Schritte man befolgen sollte, wenn man eine Dubai LLC gründen möchte.
Inhaltsverzeichnis
1. Dubai Free Zone-Firma gründen – Einleitung
Die VAE lockten in den vergangenen Jahren immer mehr ausländische Unternehmer ins Land. Vorreiter hierbei ist zweifelsohne die in vielerlei Hinsicht futuristische Metropole Dubai. Tatsächlich entwickelt sich Dubai derzeit rasant in eine Stadt, die einer modernen Version der Märchen aus 1.001 Nacht gleicht. Aber neben dem prestigeträchtigen Lebensstil der vermögenden Bevölkerung ist noch ein weiterer Faktor für diese kometenhafte Entwicklung verantwortlich. Klar, auch die Petrodollar aus dem Export der fossilen Energierohstoffe haben wesentlichen Anteil am Erfolg des Emirats. Aber da in den letzten Jahren die Bedeutung dieser Exporte für den Haushalt der VAE deutlich nachgelassen hat, muss es da einen ganz anderen Faktor für den anhaltenden Fortschritt geben.
Und tatsächlich kann man diesen Faktor eindeutig lokalisieren, nämlich in den vielen Sonderwirtschaftszonen in Dubai. Dort nennt man sie auch Dubai Free Zones. Dabei ist eine Free Zone in Dubai ein idealer Ort, um Geschäfte zu tätigen, insbesondere mit dem Ausland. Denn für die Dubai Free Zones gelten Ausnahmen von den allgemeinen Regelungen in den VAE, etwa im Hinblick auf die neu eingeführte Körperschaftsteuer. Daher sind die Free Zones in Dubai zu einem Hotspot für Unternehmer und Unternehmen aus aller Welt geworden, die hier eine Firma oder eine Niederlassung gründen wollen. Aber auch hierzu gibt es Unterschiede zur Gründung einer Firma in Mainland Dubai. Worauf man achten sollte, wenn man also ebenfalls eine Firma in einer Dubai Free Zone gründen möchte, ist Gegenstand der folgenden Zeilen.
2. In welcher Dubai Free Zone möchten Sie ihre Firma gründen?
Fangen wir gleich mit einer der wichtigsten Fragen im ganzen Prozess an. Und dies stellt im Grunde auch schon einen der wesentlichen Unterschiede zur Gründung einer Firma in Mainland Dubai dar. Denn wer eine Firma in einer Dubai Free Zone gründen möchte, sollte vorab wissen, welche dafür in Frage kommen. Das liegt daran, dass die Dubai Free Zones im Großen und Ganzen nach Geschäfts- und Tätigkeitsfeldern definiert sind. So gibt es etwa eine Fee Zone für IT-Firmen, eine, die sich auf medizinische Versorgung und viele weitere, die sich zum Teil auf die Produktion und Vermarktung bestimmter Produkte spezialisiert haben. Daneben gibt es aber auch noch die vielen Free Zones, die Handel, Logistik und Transport gewidmet sind. Man muss also schon zu Beginn der Planung wissen, dass, wenn man eine Firma in einer Dubai Free Zone gründen möchte, man sich die jeweils passende Free Zone aussuchen muss.
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3. Mainland vs. Dubai Free Zone Firma: wesentliche Unterschiede
Damit verbunden ist ein wichtiger Aspekt, in dem sich die Gründung einer Firma in einer Dubai Free Zone vom Gründen einer Firma in Mainland Dubai unterscheidet. Denn während man sich bei einer Firmengründung im Mainland-Gebiet prinzipiell frei für einen Standort in den VAE entscheiden kann, ist man bei der Gründung einer Free Zone-Unternehmung bei der Standortwahl auf das jeweils hierfür vorgesehene spezifische Free Zone-Gebiet beschränkt.
Außerdem ist es für die spätere geschäftliche Tätigkeit enorm wichtig, dass man vor der Gründung entscheidet, ob man auch mit anderen Geschäftspartner in den VAE interagieren möchte, oder ob sich die Geschäftsbeziehungen lediglich ins Ausland beziehungsweise innerhalb der Free Zone entfalten sollen. Denn der Abschluss von Geschäften mit anderen Geschäftspartnern außerhalb der Free Zones ist für Free Zone-Firmen prinzipiell ausgeschlossen. In manchen Fällen, in denen es insbesondere um Transaktionen mit dem Ausland gehen soll, muss dies aber kein Nachteil sein. Im Gegenteil. Denn Dubai Free Zones haben auch besondere Vorteile zu bieten, unter anderem im Hinblick auf Steuern.
Ein dritter Unterschied besteht in der Bezeichnung der Rechtsformen, die eine Firma in den Dubai Free Zones respektive im übrigen Staatsgebiet annehmen darf. In den Dubai Free Zones kann man eine Firma als Free Zone Limited Liability Company (FZ LLC), Free Zone Establishment (FZE) oder als Free Zone Company (FZ Co.) gründen.
Ein weiterer Unterschied betrifft die Minimalhöhe des Startkapitals zur Gründung einer Firma in einer Dubai Free Zone. Je nach Branche, und somit je nach Free Zone, sind hierbei unterschiedliche Beträge vorgeschrieben.
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4. Schritte beim Gründen einer Firma in einer Dubai Free Zone
Also dann, wir kennen, in welcher Branche oder Industrie unsere Firma tätig sein wird und haben die entsprechende Dubai Free Zone zu ihrer Gründung gefunden. Anschließend sollte man schon mal nach einer passenden Geschäftsimmobilie suchen. Denn jedes Unternehmen in den VAE muss zwingend über einen eigenen Firmensitz verfügen. Es darf jedenfalls keine zusätzliche Nutzung zu privaten Wohnzwecken stattfinden. Parallel dazu kann man sich ja schon mal einen Firmennamen überlegen. Diesen prüft man dann vorab auf Verfügbarkeit. Dazu ist aber auch eine Entscheidung über die Wahl der Rechtsform sinnvoll. Denn diese ist mit ihrer üblichen Abkürzung ebenfalls Bestandteil des Firmennamens. Abgesehen davon gelten die allgemeinen Regelungen zur Gestaltung von Firmennamen.
Schon kann der erste Kontakt zu den Behörden erfolgen. Dabei muss man, wenn man ein Unternehmen in den VAE gründen möchte, zunächst einmal eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beantragen. Dazu reicht man neben dem ausgefüllten Antragsformular einen Geschäftsplan sowie eine Erklärung zu den beabsichtigen Investitionen und zur Anlage-Idee ein. Weiterhin sind Kopien der Ausweisdokumente der beteiligten Unternehmer und designierten Geschäftsführer sowie Muster ihrer Unterschriften hinzuzufügen. Zusätzliche Unterlagen, wie etwa einen Bankbericht oder bisherige Geschäftslizenzen, können gegebenenfalls ebenso angefordert werden. Für Selbständige beziehungsweise Einzelunternehmen gibt es zum Teil abweichende Nachweiserfordernisse.
Mit Erhalt der Initial Approval kann man die Registrierung der Firma nun vollenden. Dazu muss man einen arabischsprachigen Gesellschaftsvertrag inklusive der notariell beurkundeten Bestellung für die vorgesehenen Geschäftsführer und deren Vollmachten einreichen. Beizufügen sind ein Passfoto der Geschäftsführer sowie ein Muster ihrer Unterschriften. Wichtig sind aber auch Angaben zum Stammkapital. Anschließend bezahlt man die anfallende Gebühr, die sich nach der Art der ausgeübten geschäftlichen Tätigkeit richtet.
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In diesem Video geben wir Einblick, welche Steuern das Steuerrecht in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorsieht und ziehen Vergleiche zu Deutschland.
5. Firma in Dubai Free Zone gründen – Fazit
Und damit haben wir unsere Firma in einer Dubai Free Zone schon innerhalb kurzer Zeit gründen können. Denn der Vorgang ist unabhängig von der Art der Beantragung – aus Deutschland, vor Ort oder auf elektronischem Weg – relativ schnell abgeschlossen. Im Optimalfall soll dies sogar innerhalb einer Viertelstunde möglich sein. Dann muss man aber auch schon alle Unterlagen und Informationen parat haben. Ebenso sollten auch alle Antragsformulare vollständig beantwortet sein.
Da aber für jemanden, der aus Deutschland kommend eine Firma in einer Dubai Free Zone gründen möchte, hier doch einige Unsicherheiten bestehen dürften, ist es sicherlich ratsamer, sich zuvor mit einem international vernetzten Partner wie uns in Verbindung zu setzen. Schon allein alle potentiellen Fragen nach der zukünftigen Besteuerung sowohl auf geschäftlicher als auch auf allen privaten Ebenen (zum Beispiel Immobilienvermietung, Erbschaft- und Schenkungsteuer) bedürfen einer sorgfältigen Prüfung. Schließlich wollen Sie in Dubai Geschäfte machen und keine Serie an vermeidbaren Abenteuern managen. Rufen Sie uns daher am besten gleich an. Wir erläutern Ihnen, wie Sie mit unserer Unterstützung in Deutschland und unseren kompetenten, deutschsprachigen Partnern vor Ort in Dubai Ihre eigene Firma in den VAE gründen können – so, wie es schon vielen Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ihnen gelungen ist.
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